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Mountain Bird & „Once We Were Present“: Gedankenkarusselle mit Tanzcharakter

Mountain Bird & „Once We Were Present“: Gedankenkarusselle mit Tanzcharakter

Eine stetige Wolke, die immer über einen schwebt und für viele mittlerweile einen Lebensinhalt bildet. Social Medias sind heutzutage omnipräsent und beeinflussen so viele Punkte in unserem Leben.
Mountain Bird hat sich dies zu Herzen genommen und herausgekommen ist seine neue EP „Once We Were Present“.

Ein Artikel von Nina Paul – Ständig Online sein Leben teilen, verfügbar zu sein, sich gefühlsmäßig auszuleben. Soziale Medien haben nicht immer nur einen positiven Einfluß auf unser Sein, sondern bestimmen auch viele Aspekte von diesem.

Adam Öhman, auch bekannt als Mountain Bird, hat diese Aspekte auf 5 Tracks verarbeitet und hat somit ernste Themen tanzbar zusammengebracht. Freude und Kritik an der Vielfalt des Internets spiegeln sich auf jedem einzelnen Song auf „Once We Were Present“ wieder und soll so die Zuhörer anhalten über ihr digitales Konsumverhalten zu reflektieren.

Traurige Sachen, um glücklich zu bleiben

Mittlerweile 27 Jahre alt, hat der schwedische Musiker schon seit seiner Pubertät viele Dinge mit und in seinen Songs verarbeitet. Genau diesen Weg geht er in seiner neuen EP weiter und so prägt schon der Eröffnungstrack „Modern Man“ seine Gedankengänge. Tanzbar und eine Mischung aus Elektro, Pop und Indiesounds strahlt dieser Song eine positive Kraft aus: „My favourite drug is confirmation”.

Ist „Modern Man“ doch eher was für die Tanzfläche, präsentiert sich „Too Blue“ von seiner ruhigen Seite. Das Tabuthema Depressionen ist für viele Menschen immer noch eine große Bürde und Adam Öhman möchte genau diese Schwere durch seine Offenheit etwas entnehmen: „Das Lied geht darum, verletzlich und sensibel zu sein. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, zusammen verletzlich zu sein. Ich weiß, dass ich Menschen dadurch helfen kann, dass ich über Depression spreche und das ist auch meine Motivation hinter all dem. Ich liebe es, wenn meine Musik die Fans dazu bringt, über ihre Probleme zu sprechen.”

Was wäre die Liebe heutzutage ohne die vielen Dating-Apps? Gute Frage, auf jeden Fall spielt sich so gesellschaftlich mittlerweile vieles ab. Mountain Bird hat da seine eigene Erfahrungen gemacht und die ganzen entstandenen Hemmungen und Rückschläge in „Terrified Of Love“ verarbeitet.
Mit Piano-Anteilen im Background ist der Sound doch eher aufmunternd als nachdenklich. Textlich sieht das aber anders aus und selber kommt man zum Grübeln, ob dies wirklich alles so ist, wie er sagt. „Will I ever wake up and ready to feel? … Terrified of what could go wrong … Terrified of myself letting go.“

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In einem Upbeat Sound gehüllt zeigt sich „Something Wrong In My Mind“ wie ein Gedankenkarussel über das gesamte Repertoire von Zukunftsgedanken. Die Angst nichts bisher im Leben geschafft zu haben bzw. den anderen stetig hinterherzuhinken. Eine Thematik, die bei jedem mit Sicherheit schon aufgekommen ist. „It Won´t Be Easy“ und die Gefahr sich immer wieder selber zu verlieren und die Kraft zu finden, sich auch andauernd wieder mühevoll aus diesem Loch herauszuziehen. Ist man dann am Ende wirklich wieder frei? Leichter Track, mit schwerem Inhalt. Adam Öhman setzt mit diesem Song allem die Krone auf.

„Once We Were Present“ ist eine EP, die voller ambivalenter Spiele steckt. So ist der Sound doch eher befreiend und voller Leben, die Texte dagegen mehr beklemmend und nachdenklich. Mountain Bird hat mit dieser EP ein Werk geschaffen, was wie Tag und Nacht zugleich ist und zeigt, was für ein talentierte Musiker Adam Öhman ist.

Visuelle Highlights sind die Videoumsetzungen der EP durch die enge Zusammenarbeit mit Regisseur und Fotografen Erik Ögnelooh.

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